Meckerbeitrag

Corona? – Naja.

Keiner kann das böse C-Wort mehr hören. Dennoch werden auch wir uns nun mit unserer eigenen Geschichte dazu äußern. Disclaimer: ich (André) vertrete vielleicht für das ein- oder andere Gemüt ein paar krasse Ansichten. Wenn du also nicht bereit bist, dich mit diesen auseinanderzusetzen, tu dir selbst einen Gefallen und lies den Artikel besser nicht.

Erstmals schlich sich das Virus in Griechenland in unsere Reiseplanung. Wir überwinterten dort drei Monate und haben natürlich von der Situation in China erfahren. Doch mal ehrlich: wer hätte zu diesem Zeitpunkt wirklich damit gerechnet, dass das Ganze solche Ausmaße annehmen würde? Wir jedenfalls nicht, und so setzten wir unsere Reise in Richtung Türkei fort. Und beobachteten die Situation immer mal wieder. Wir wollten ja in die Mongolei, es konnte also gut sein, dass es uns doch noch betreffen würde. 

Nach einigen Wochen in der Türkei, wo wir noch mehr oder weniger unbehelligt das Land bereisen durften, war es dann so weit: die ersten Grenzschließungen kamen. Noch immer relativ „harmlos“, es wurden nur Einreisen in bestimmte Länder aus bestimmten Ländern verboten. Doch so locker sollte es auch nicht bleiben. Mit einer unvorstellbaren Geschwindigkeit breiteten sich die Schließungen aus – auch innerhalb Europas. Was dann wirklich erschreckend war. Schengen-Abkommen? Vergessen. Nationalstaatlichkeit hiess das neue Reiseerlebnis. 

Das war zwar erschreckend, uns aber immer noch relativ egal, wir wollten ja nicht nach Europa zurück. Natürlich blieb aber auch das nicht mehr lange so und es kündigten sich Schließungen in den für uns wichtigen Ländern an: Georgien, Russland, Kirgistan….es wurde interessant. Zu diesem Zeitpunkt waren wir noch in der Nähe von Antalya. Wir haben alles auf eine Karte gesetzt und sind relativ direkt nach Kappadokien gefahren. Die Ballons und die Landschaft muss man schliesslich gesehen haben! 

Odyssee durch die Türkei.

Und dann kam die Nachricht, an einem Samstag: Am Sonntag, den 13.03. um 17 Uhr soll auch die Grenze nach Georgien geschlossen werden. Für uns wäre es auch ohne diesen zusätzlichen Druck schon interessant geworden, ob wir einreisen dürfen. Denn die Einreise aus Deutschland war schon länger untersagt. Wir haben es also einfach versucht. Über 800km in zwei Tagen – das machen wir normalerweise in einer Woche nicht. Der Plan war, dass wir uns mit Sammy & Karo, einem belgischen Pärchen mit dem wir über Instagram in Kontakt standen, an der Grenze treffen.

Das Rennen haben wir gewonnen. Um 16 Uhr am Sonntag waren wir vor Ort. Was für ein Chaos. Man hat spontan entschieden, dass man die Grenze für Europäer komplett schliesst, ohne jemanden davon zu informieren. Alles diskutieren und bereithalten von übersetzten Erklärungen, wie lange wir schon nicht mehr in Europa waren, halfen nichts. Der Tag war einfach für die Tonne.

„Menschen sterben irgendwann.“

Kappadokien.

Das war bis dahin unsere Corona-Reise durch die Türkei. Es wurde in den kommen Tagen und Wochen noch nerviger, aber darauf gehen wir in einem gesonderten Beitrag ein. Denn worauf es mir in diesem Beitrag ankommt, ist etwas Anderes:

Ich möchte euch, liebe Leser, dazu ermuntern kritisch und munter zu bleiben. Denn was momentan weltweit passiert, ist meiner Meinung(!) nach an Hysterie kaum zu überbieten. Ich möchte keinesfalls sagen, dass das Virus ungefährlich ist. Auch nicht verharmlosen, wie hochinfektiös es ist. ABER: Ist das Wenige, was man über dieses Virus bisher weiss (und es ist nach wie vor sehr sehr wenig!), Rechtfertigung genug für solche Maßnahmen? Nie dagewesene Maßnahmen?

Ich versuche wirklich, mir das Ganze logisch erklären zu können, losgelöst vom persönlichen Problem der Reiseeinschränkung. Ich komme nicht dahinter.

 Es existieren bis heute sehr wenige bis keine stichprobenartigen Tests quer durch die Bevölkerung. Es existieren nur sehr sehr wenige Obduktionen der Verstorbenen, wo intensiv geschaut wird, was wirklich die Ursache war (Ausnahme: Hamburg). Es wird nicht einheitlich geklärt, wie gezählt wird. Tod durch Corona? Tod mit Corona? Das ist ein riesiger Unterschied!!!

Es gibt kritische Stimmen, die scheinbar mühelos ignoriert werden. Es gibt Länder, die versuchen umsichtiger mit der Situation umzugehen (Schweden etwa), dort wird ständig gewarnt, dass sie auf dem falschen Weg seien und sich etwas ändern muss. Ja, Schweden ist nicht Deutschland, bezogen auf Einwohnerzahl, Bevölkerungsdichte, Demographischer Struktur. Italien aber auch nicht. Und trotzdem wird immer wieder Italien als Negativbeispiel genommen. Doch ist es nicht so, dass man gerade dort die vielen Toten relativ einfach auch anders erklären kann? Ich denke die Beispiele kennt ihr auch: Luftverschmutzung, Durchschnittsalter, Wohnsituation mit den Älteren zusammen. Warum werden diese Argumente ignoriert? Ach ja, weil jeder Tote dort momentan als Corona-Fall gezählt wird. Ernsthaft?!

Ich hätte wirklich noch viele Beispiele. Deutschland ist auch eines, doch das ist nicht der Grund für diesen Artikel. Es geht auch nicht darum, ob es nun 3% Letalitätsrate sind oder doch nur 0,3%. Die scheinbar aussagekräftigen Zahlen, egal ob weltweite Infizierungsfälle, Genesene oder auch Todeszahlen, wirken auf mich ziemlich…naja. Ich versuche es mal nüchtern auszudrücken: es gibt 8 Milliarden Menschen auf der Welt. Wir reden aktuell (18.04.2020) von ca.2,1 Millionen Infizierten. Davon sind über 500.000 wieder genesen. Und etwa 150.000 (daran?!) gestorben. Nochmals: Bei 8 Milliarden Menschen auf der Welt. Und die Todesfälle betreffen, auch das sollte sich herumgesprochen haben, sehr sehr viele sehr sehr alte Menschen. Also Über 70 Jahre, meist sogar über 80. Von den Vorerkrankungen mag ich dabei gar nicht erst schreiben. 

Anders ausgedrückt: Menschen sterben irgendwann. Warum muss das immer wieder mit allen Mitteln verhindert werden? Wenn jemand mit über 80 Jahren, der sein Leben genossen hat, mittlerweile vielleicht auch einige Vorerkrankungen hat, durch ein neuartiges Virus stirbt, sehe ich darin wirklich kein Problem, so sehr ich mich auch bemühe.

Es kann doch nicht sein, dass wegen des ständigen Versuches nach 100% Sicherheit die komplette Welt zum Stillstand kommt, ohne dass das jemand hinterfragt. Was ist mit den vielen Millionen hungernden, die deswegen ihre Arbeit verloren haben? Den Tagelöhnern in Indien etwa? Auch diese Bilder habt ihr vielleicht gesehen. Der momentan stark nationale Egoismus der „westlichen Welt“ blendet das wie gewohnt sehr leicht aus. Was ist mit all den Kindern weltweit, die wegen irgendwelcher vorschneller „Lockdowns“ jetzt in ihren Wohnungen ausharren müssen, wo sie vielleicht gar nicht sicher sind? Stichwort: Kindesmisshandlung. Das selbe gilt für viele Millionen Frauen. 

Was ist mit den vielen kleinen Start-Up’s, den kleinen Einzelunternehmen, die sich mutig etwas aufgebaut haben? Welcher Staat soll so etwas auffangen? 

Ich erinnere nochmals daran: es gibt keine Datengrundlage! Weder die Übertragungswege waren hinreichend erforscht, noch die möglichen Infektionsverläufe bei unterschiedlichen Altersstrukturen. Kinder dürfen nicht zur Schule, gesunde, junge Erwachsene nicht zur Arbeit? Die Gefahr, an diesem Virus zu erkranken ist zwar da, aber nicht besonders dramatisch. Die Gefahr, einen schweren Krankheitsverlauf zu erleiden, noch geringer. Die Gefahr, daran zu sterben, ist dann wirklich sehr gering (bei den jungen, nicht vorerkrankten, gesunden Menschen). 

Eine Auswahl von Schutzmasken. Alle erlaubt. Auch das Halstuch.

Den Vergleich zur Grippe werde ich nicht ziehen, da bekanntermaßen die Grundimmunität fehlt. Übrigens gab es gerade heute erst die Meldung, dass eine solche Grundimmunität durch andere Coronaviren (Erkältungen) durchaus dazu beitragen könnte, dass doch schon mehr Menschen immun gegen das neue Virus sind, als gedacht. Insbesondere bei Kindern scheint das der Fall zu sein. Auch deshalb, weil sich die Viren sehr ähneln. (Quelle:https://www.watson.de/leben/gesundes%20leben/324026684-virologe-drosten-macht-eine-erkaeltung-immun-gegen-corona). Ist ja interessant. Und noch eine interessante Meldung: Der schwedische Weg scheint trotz aller Warnungen und Vorbehalte doch erfolgreich zu werden. Laut neuesten Berechnungen könnte Stockholm, eine Millionenstadt und damit auch am stärksten betroffen, aber eben auch stellvertretend für viele andere Städte Europas und der Welt, bereits im Mai eine so genannte Herdenimmunität erreichen. Was wäre die Folge? Stockholm schiebt das Problem der Infektionswelle nicht mehr nur einfach vor sich her, wie es fast die ganze Welt tut. Sondern sie wären insgesamt dabei, das Virus auszurotten. Ganz ohne Impfstoff. Mit nur wenigen Einschränkungen, die zu einem großen Teil auf Freiwilligkeit beruhen. Eine davon ist übrigens ein Besuchsverbot von Alten- und Pflegeheimen, so schmerzhaft dieses für die Angehörigen natürlich ist. Aber Solidarität kennt nicht nur eine Richtung, nämlich den besonders gefährdeten Bereich der Bevölkerung zu schützen. Sie muss auch die andere Richtung kennen, ein paar wenige zum Wohle vieler gesunder Menschen und (auch) wirtschaftlicher Interessen zu isolieren. Denn ich bin mir sicher: auch wenn die Maßnahmen ihre Wirkung zeigen mögen, der Schaden der in einigen Monaten oder Jahren ersichtlich sein wird, wird viele Fragen aufwerfen. 

Wir werden uns fragen müssen, ob vieles nicht doch ein wenig zu kurz gedacht war. Ob sich Verantwortliche nicht doch zu sehr haben treiben lassen, von einigen wenigen Experten, ohne den Diskurs zu suchen. Ohne kritisch zu fragen und alle Aspekte der weitreichendsten Einschränkungen die es in der jüngeren Geschichte je gab, zu beleuchten. Selbstverständlich ist es extrem schwer, die richtigen Entscheidungen in einer solchen Extremsituation zu treffen. Aber ich bin der Meinung, dass man an die verantwortlichen schon die Forderung stellen darf, dass sie genau dazu in der Lage sind. Was mir persönlich wirklich fehlt, ist eine Grundidee. Ein Fahrplan. Es wirkt weltweit extrem unkoordiniert, planlos und extrem wirr, wie Maßnahmen beschlossen werden. Besonders gut zeigt sich das daran, wie nach Auswegen aus den Lockdowns gesucht wird. Einzelne Wege werden vollkommen zusammenhanglos beschritten, ohne das Gesamtbild der Lage zu betrachten. Ein Beispiel: Transitfahrten durch Italien. Diese müssen nonstop erfolgen, und das Beste: mit Mundschutz während der Autofahrt. Anderes Beispiel: Die Menschen in vielen Ländern werden dazu angehalten, Mundschutz und Handschuhe zu tragen. Ohne den Umgang damit zu beherrschen. Was nutzt es denn, Handschuhe zu tragen, wenn man sich mit diesen dann die Nase kitzelt und danach weiter alles mögliche berührt? 

Eines unserer „Zwischenquarantänelager“

Damit bin ich beim letzten Punkt angelangt: die Auswirkungen auf die Umwelt. Ich möchte mir nicht ausmalen, was wir der Umwelt schon wieder antun. Alleine 12 Milliarden Masken jährlich in Deutschland, damit die Bevölkerung in Supermärkten und öffentlichen Verkehrsmitteln geschützt werden kann. Was das bedeutet, lässt sich teilweise jetzt schon an einigen Supermarktparkplätzen erkennen. Besonders tragisch finde ich jedoch, dass wir gerade alles zunichte machen, was Aktionen wie Fridays for Future bereits geschafft haben: weltweite Aufmerksamkeit auf das Thema zu richten. Momentan ist alles vergessen, Kohleausstiegsdiskussionen, Meeresschutz, CO2-Ziele. Auch hier scheint mir, dass die Opfer, welche zum „Wohle“ weniger in der Gemeinschaft gebracht werden müssen, kaum in Gänze betrachtet wurden. Statt diese einmalige Chance zu nutzen, Wirtschaft, Konsum und gesamtgesellschaftliche Verhaltensweisen zu hinterfragen und zu diskutieren, wird blind Geld gedruckt, welches gar nicht existiert. Um möglichst schnell ein „weiter so“ zu finanzieren. Die Großen, welche mit Rücklagen eigentlich dazu in der Lage sein sollten, solche besonderen Situationen aufzufangen, werden mit nicht vorhandenen Geldmitteln gestützt. Viele viele kleine und kleinste Betriebe, Start Ups, Neugründungen, alle möglichen Ein-Mann Betriebe, Bauern, all diese werden mit lächerlichen Beträgen abgespeist. Warum werden solche besonderen Zeiten nicht sofort dazu genutzt, neuartige Modelle wie bedingungslose Grundeinkommen zu diskutieren? Neuartige Wirtschaftssysteme, lokale, nachhaltige Produktionsweisen zu fördern?

Am Ende ist es scheinbar wie immer: die Dummheit der Menschen ist unendlich, unergründlich, unverbesserlich. Wir werden es nie begreifen: Der Planet muss unsere Priorität haben. Nicht einzelne Menschenleben. Denn ohne Planet werden wir gar kein Leben mehr haben. Pandemien hat es immer gegeben, wird es weiterhin geben. Pandemien sind die Antwort der Natur auf Überbevölkerung und Ausbeutung. Akzeptanz dieses Umstandes, statt des sinnlosen Versuches des „weiter so“ und unbegrenzten Wachstums wären angebracht.

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